Darlehensarten

Abzahlungdarlehen

Ihnen ist es wichtig, dass anfangs die Darlehensrate höher ist und später niedriger, dann könnte ein Abzahlungsdarlehen für Sie das Richtige sein. Das Abzahlungsdarlehen wird auch wie das Annuitätendarlehen als Tilgungsdarlehen bezeichnet.

Bei diesen Krediten der Immobilienfinanzierung ist der monatliche Rückzahlungsbetrag konstant, nicht jedoch die Gesamtrate des Kredites, welche sich wie bei der bekannteren Form des Annuitätendarlehens, aus Zins und Tilgung zusammensetzt. Der Grund dafür ist, dass der Zinsanteil über die Laufzeit immer stärker abnimmt, da das Darlehen laufend zurückgezahlt wird.

Nachfolgend zeigt die jeweilige Grafik den Verlauf des Darlehens:

Annuitätendarlehen

Die weitverbreitetste Methode ist das Annuitätendarlehen. Der Hauptgrund hierfür ist die gleichbleibende Monatsrate. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung und lesen Sie wie diese funktioniert. Das Annuitätendarlehen ist eine klassische Form des Kredites, der von den meisten Darlehensnehmern genutzt wird, da dieser mit einer monatlich gleichbleibenden Rate zurückgezahlt wird. Es handelt sich um ein mit einem Grundpfandrecht gesicherten Kredit zur Immobilienfinanzierung. Die Begrifflichkeit „Annuit“ kommt aus dem Lateinischen „Annus“ = Jahr und beschreibt den Betrag, der jährlich an das finanzierende Kreditinstitut für Zins und Tilgung des Darlehens zu leisten ist.

Wie hoch die Annuität ist, ist von folgenden Faktoren abhängig:

1. Darlehensbetrag

2. Kreditlaufzeit

3. Tilgungssatz

4. Sollzins

Arbeitgeberdarlehen

Sie haben das Privileg in einem großen Unternehmen oder beim Staat tätig zu sein, dann haben Sie gute Chancen, dass Ihr Arbeitgeber Ihre Finanzierung im gewissen Rahmen mit einem Darlehen unterstützt. Mehr darüber lesen Sie unter Arbeitgeberdarlehen.

Der Arbeitgeber kann auch als Geldgeber bei Ihrer Baufinanzierung vielfach infrage kommen. Mietarbeiter von großen Unternehmen, Beamte oder Angestellte des öffentlichen Dienst profitieren meist von diesem Vorteil. Man bezeichnet das Arbeitgeberdarlehen als Personalkredit oder Mitarbeiterdarlehen. Interessant ist die Art vor allem für Personen, die über wenig Eigenkapital verfügen. Die Darlehensnahme über den Arbeitgeber für eine Immobilie kann helfen, einen Teil der Kaufnebenkosten zu bezahlen. Die Nebenkosten werden bei einem Kreditinstitut nur vorausgesetzt mit einem hohen Einkommen, vollfinanziert. Daher lohnt es sich gemeinsam mit uns beim Arbeitgeber nachzufragen.

Cap-Darlehen

Sie können es sich leisten ein variabel verzinstes Darlehen aufzunehmen, um sich gegen allzu stark steigenden Zinsen abzusichern, dann kann ein Cap Darlehen genau das Richtige für Sie sein. Cap-Darlehen ist eine Form von variabel verzinster Darlehen. Somit entfällt die Zinsbindugsfrist. Der Sollzins ist von der Entwicklung des Zinses auf dem Kapitalmarkt abhängig. Diese Art der Finanzierung ist besonders, da man eine feste Zinsobergrenze - den sogenannten Cap - vereinbart.

Wie funktioniert das Cap-Darlehen?

Vereinbart man ein variables Darlehen zu einem Zinssatz von 0,9 Prozent und die Zinsen steigen, muss der Darlehensnehmer die Zinsentwicklung mittragen. Anders ist es, wenn er einen Cap vereinbart bspw. bei zwei Prozent, beträgt der Sollzins für das aufgenommene Darlehen auch weiterhin zwei Prozent, wenn der zugrunde liegende Zinssatz rasant ansteigt. Die Vereinbarung über die Laufzeit des Caps ist im Darlehensvertrag niedergeschrieben. Je nach Gebrauch wird ein bestimmter Referenzzinssatz gewählt, an dessen Entwicklung sich der Sollzins richtet.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Cap-Darlehen jederzeit in ein Darlehen mit Sollzinsbindung umzuwandeln. Dies macht Sinn, wenn z. B. die Zinsen sinken.

Endfälliges Darlehen

Sie sind im Besitz einer Kapitalbildenden Lebensversicherung, bei der eine Kündigung nicht zu Ihrem Gusten wäre, dann könnte ein endfälliges Darlehen für Sie infrage kommen, da die Kapitallebensversicherung als Sicherheit hinterlegt werden kann. Beim Endfälligen Darlehen hat man die Möglichkeit, die Rückzahlung der Darlehenssumme nicht in monatlichen Raten zu gestalten, sondern in einer Summe am Ende der Zinsbindung. Dies kommt aber nicht für alle in Betracht, da die Banken für die Herausgabe solch eines Festzins- oder Zinszahlungsdarlehen eine Sicherheit verlangen, den sogenannten Tilgungsersatz.

Wer nicht über eine Kapitalanlage oder ähnlichen Sicherheiten verfügt, etwa Bausparvertrag oder Lebensversicherung, die in naher Zukunft ausgezahlt wird, erhält ein solches Darlehens nicht. Der Grund hierfür ist logisch, da die Bank sichergestellt haben möchte, dass die Tilgung am Ende der Zinsfestschreibung geleistet werden kann. Hierfür benötigt man eine gesonderte Abtretung der Verträge, mit der die Ansprüche aus Beisparverträgen oder Lebensversicherungen an die darlehensgebende Bank übergehen.

Grundschulddarlehen

Die Mehrzahl aller Darlehens fällt unter diese Rubrik. Nichtsdestotrotz ist diese Darlehensart weniger bekannt. Wieso dies so ist, lesen Sie unter Grundschulddarlehen. Ein Grundschulddarlehen ist mit einer Grundschuld abgesichert. Dies bedeutet, dass die Bank ein Darlehen vergibt und dadurch die Möglichkeit erlangt mit einer Grundschuld im Grundbuch eingetragen zu werden. Im Falle des Zahlungsverzugs kann die Bank ohne jegliche Umwege auf die jeweilige Sicherheit zugreifen und diese verwerten. Die Zinskonditionen gestalten sich günstiger als bei so genannten Blankodarlehen, da die Bank somit über eine Sicherheit verfügt.

Hypothekendarlehen

Vielleicht haben Sie sich mal auch diese Frage gestellt. Wieso heißt es überhaupt Hypothekendarlehen ? Was ist eine Hypothek? Als Hypothekendarlehen werden alle Darlehensarten bezeichnet, für die als Sicherheit ein Grundpfandrecht im Grundbuch eingetragen wird. Das Grundpfandrecht dient dazu, der darlehensgebenden Bank die Verwertung der Sicherheit zu ermöglichen. Das bedeutet, dass die Bank, die jeweilige Immobilie veräußern kann und aus dem jeweiligen Erlös die noch ausstehende Darlehenssumme begleichen kann. Diese Methode reduziert das Ausfallrisiko der Bank bei Zahlungsverzug des Darlehensnehmers.

KfW-Darlehen

Sie planen einen energiesparenden Neubau oder eine energetische Sanierung. Dann haben Sie die Möglichkeit ein zinsgünstiges Darlehen für den Hauskauf zu erhalten, da verschiedene Darlehensprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau für Sie in Frage kommen. Wie Sie ein KfW-Darlehen bekommen und was Sie alles wissen müssen.

KfW-Kredite dienen meist nur als Ergänzungsbaustein zur hauptsächlichen Finanzierung, da man mit diesen Fördermitteln keine kompletten Finanzierungen tätigt. Darlehen, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau an private Immobilienkäufer und Bauherren vergeben werden, sind oftmals sehr zinsgünstig. Diese sind sehr gut mit Ihrer weiteren Finanzierung kombinierbar. Seit September 2018 hat man die Möglichkeit zudem das Baukindergeld zu beantragen. Hier gibt es 1.200,00€ pro Kind und Jahr zum Immobilienkauf oder -bau dazu.

Tilgungsdarlehen

Unter einem Tilgungsdarlehen versteht man eine laufende Zurückzahlung des Darlehens mit einer konstanten Tilgungsrate. Worin sich Tilgungsdarlehen und andere Darlehensarten unterscheiden bekommen Sie unter Tilgungsdarlehen aufgeführt. Tilgungsdarlehen ist der Oberbegriff für Raten- oder Immobiliendarlehen: Der Kredit wird vom Darlehensnehmer in meist monatlichen Raten zurückgezahlt.

Besonderheiten des Tilgungsdarlehens ?

Die Besonderheit bei dieser Art, ist die fest vereinbarte und über die gesamte Kreditlaufzeit gleichbleibende Tilgungsrate sowie die sinkende Gesamtrate. Anhand des noch nicht zurückgezahlten Darlehensbetrags lassen sich die Darlehenszinsen berechnen. Diese verringern sich dementsprechend.

Dies hat zur Folge, dass die Gesamtrate, die im Regelfall in Monatsraten zurückzuführen ist, ist von Anfang an der Laufzeit sehr hoch - jedoch reduziert sich die Rate im Laufe der Zeit.

Rechenbeispiel Tilgungsdarlehen

Annahmen:

  1. Darlehenssumme: 100.000 EUR

  2. Darlehenszins: 1,5%

  3. Darlehenslaufzeit: 120 Monate

  4. Monatliche Tilgungsrate: 833,34 EUR (100.000 EUR dividiert durch die Laufzeit von 120Monaten)

Monatliche Ratenzahlungen im ersten Monat:

  • Tilgungsrate: 833,34 EUR

  • Zinsrate: 125,00 EUR

  • Gesamtrate: 958,34 EUR

    Monatliche Ratenzahlungen im 60. Monat:

  • Tilgungsrate: 833,34 EUR

  • Zinsrate: 63,55 EUR

  • Gesamtrate: 896,89 EUR

    Monatliche Ratenzahlungen im letzten Monat:

  • Tilgungsrate: 832,54 EUR

  • Zinsrate: 1,04 EUR

  • Schlussrate: 833,58 EUR

    Zinskosten des Tilgungsdarlehens aus unserem Beispiel: 7.562,44 EUR

Nachrangdarlehen

Sie benötigen Eigenkapital und das hält Sie von der Verwirklichung Ihrer Traumimmobilie ab und benötigen mehr Geld als die Beleihungsgrenze hergibt. Dann könnte ein Nachrangdarlehen für Sie infrage kommen. Das Nachrangdarlehen wird mit einer Grundschuld besichert. Allerdings ist diese Art der Darlehensvergabe mit größeren Risiken für die Bank verbunden, da die Bank, die Grundschuld im Grundbuch in der entsprechenden Abteilung III nicht an erster Stelle - im so genannten ersten Rang - eingetragen wird, sondern im zweiten Rang.

Dies hat für die Bank zufolge: Sollte es zu einem Zahlungsverzug des Darlehensnehmers kommen und dieser den Kredit nicht vereinbarungsgemäß tilgen kann und es kommt somit zur Zwangsversteigerung, entscheidet der Rang im Grundbuch darüber, wer aus dem Erlös zuerst entschädigt wird. Logischerweise erhält der Darlehensgeber im ersten Rang als erstes seine Forderung, die er gegenüber dem Darlehensnehmer hat. Alle danach eingetragenen Darlehensgeber erhalten nur dann ihre Forderungen zurück, wenn der Erlös hoch genug ausfällt, um auch diese noch zu bedienen. Daher ist die Kreditvergabe in dem Fall mit höheren Zinsen verbunden.

Variables Darlehen

Sie wünschen sich Flexibilität in Bezug auf Ihre Tilgung und warten auf einen günstigen Zeitpunkt für die Zinsfestschreibung, dann könnte ein variables Darlehen eine Möglichkeit für Sie bieten. Bei einem variablen Darlehen hat man die Möglichkeit den Einsatz nur sehr kurzfristig, in der Regel drei bis sechs Monate, festzulegen und dann jeweils an die aktuellen Konditionen anzupassen. Basis für die Vergabe eines variablen Darlehens ist die Marktentwicklung des Euribors. Das ist der Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander kurzfristig Geld verleihen. Dies hat zufolge, wenn der Euribor steigt, steigt auch somit der Sollzins des variablen Darlehens.

Volltilgerdarlehen

Wenn Sie schon im Vorfeld das Zinsänderungsrisiko für sich komplett ausschließen wollen und jetzt schon Planungssicherheit für den gesamten Finanzierungszeitraum wünschen, dann könnte sich ein Volltilgerdarlehen für Sie eignen. Durch ein Volltilgerdarlehen bekommt man vom ersten Tag bis zur vollständigen Rückzahlung eines Darlehens einen konstanten Zinssatz, da die Laufzeit exakt der Zinsbindung entspricht. Bei dieser Methode weiß der Darlehensnehmer schon vom ersten Tag an, wann er einmal schuldenfrei sein wird. Somit entfällt auch die große Unsicherheit, die man z. B. beim Annuitätendarlehen hat, bei denen bei Abschluss gar keine genauen Angaben dazu gemacht werden können.

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